Liebesgrüße aus Kasachstan: wieder einmal ging mir ein Fax mit einem Eintragungsantrag für ein „Branchenbuch Passau und Umkreis“ zu. Beworben wird ein Branchenverzeichnis unter lokale-suche.com. Obwohl es sich um ein Branchenbuch angeblich für Passau und Umkreis handelt, sitzt – wie bemerkenswert! – der Betreiber dieses Portals in Karagandy, in Kasachstan also.

Worum geht es?

Es handelt sich hier um einen weiteren Versuch, den Empfänger des Schreibens zu einem übereilten Abschluss für einen kostenpflichtigen Branchenbuch-Eintrag zu bewegen.

Wie üblich wird auf einen bereits geschalteten „kostenlosen Standard-Eintrag“ hingewiesen und wird gebeten, die Firmendaten auf inhaltliche Richtigkeit zu überprüfen. Fettgedruckt und durch einen Kasten zusätzlich herausgehoben wird der Empfänger gebeten, bei Bedarf Branche, E-Mail und Homepage zu ergänzen und das Formular an die angegebene Fax-Nummer zurück zu senden.

Jahresgebühr 998 € zuzüglich Umsatzsteuer

Versteckt im Kleingedruckten dann, worum es wirklich geht: wer das Formular zurückschickt, schließt einen kostenpflichtigen Vertrag über einen „Business-Eintrag“ ab. Und dieser Vertrag hat es in sich: die Jahresgebühr beträgt 998 € zuzüglich der Umsatzsteuer.

Mindestvertragslaufzeit drei Jahre

Und mehr noch: die Mindestvertragslaufzeit beträgt drei Jahre. Der Vertrag verlängert sich jeweils um ein weiteres Vertragsjahr, wenn er nicht vor Ablauf einer dreimonatigen Kündigungsfrist schriftlich gekündigt wird. Eine Kündigung per E-Mail also reicht möglicherweise nicht einmal aus.

Wer ein Werbeschreiben von lokale-suche.com, für ein „Branchenbuch Passau und Umkreis“ oder für ein anderes von lokale-suche.com angeblich herausgegebenes Branchenbuch für seine Stadt und den Umkreis erhält, sollte sich das Formular sehr genau, Zeile für Zeile, durchlesen. Sonst droht Ärger.

Die Kanzlei Stefan Loebisch vertritt regelmäßig die rechtlichen Interessen von Unternehmen, denen missbräuchlich ein kostenpflichtiger Branchenbuch-Eintrag untergeschoben wurde.